Ev. Kirchenkreis Hofgeismar-Wolfhagen
Ihre evangelische Kirche in Hessens Norden

Texte, Andachten und Gottesdienste zum Mitnehmen aus dem Kirchenkreis

An etlichen Orten finden Sie in oder an den Kirchen Texte, Andachten und Gottesdienste in Papierform zum Mitnehmen. Auf dieser Seite veröffentlichen wir, was der Redaktion von diesen Beiträgen zur Verfügung gestellt wurde.


Geistliches Wort des Dekans zum Weihnachtsfest

Weihnachtsbesuch

Von Wolfgang Heinicke

Wolfgang Heinicke ist Dekan des Kirchenkreises Hofgeismar-Wolfhagen.

Heute vermisse ich meine Weihnachtsarbeit als Pfarrer sehr. Am Heiligen Abend bin ich normalerweise am Nachmittag in der Kirchenscheune des Tierparks Sababurg und dann zur Christvesper mit Gospelchor und Orgelklängen in der übervollen Altstädter Kirche in Hofgeismar. Mir fehlen die Lesung der Weihnachtsgeschichte in der leicht hanseatischen Klangfärbung unserer ehemaligen Kirchenvorsteherin, die wirkliche Stille der großen Gemeinde beim Gebet, wenn wir an die denken, die wir heute schmerzlich vermissen. Und mir fehlt der volle Klang von „O du fröhliche“ in dunkler Kirche mit Blick auf den strahlenden Weihnachtsbaum.

Noch mehr aber vermisse ich in diesem Jahr die Besuche, die in diese Zeit gehören. Dabei bin ich in „normalen Zeiten“ gar nicht so erpicht auf ein volles Haus und noch weniger auf volle Autobahnen und nervige Staus bei der Fahrt zum familiären Weihnachtstreffen nach getaner Arbeit. Aber jetzt fehlen mir diese unmittelbaren Kontakte. Mir fehlen die kleinen Begegnungen in der Stadt ebenso wie die freundlichen Rufe „Frohe Weihnachten“ über den Kirchplatz und ganz besonders die Besuche von Freunden und Familie in den kommenden Tagen. In Besuchen nehmen wir Anteil am Leben anderer. Wir teilen unser Leben, in Freude und Leid, in Sorge und Jubel. Wir begegnen uns beim Besuch und stärken uns gegenseitig, wissen so: „Ich bin nicht allein.“

Die Weihnachtsgeschichte ist voll „Besuchsgeschichten“. Engel besuchen Menschen und kündigen Neues für das Leben an: Zacharias und Elisabeth erfahren, dass sie auf ihre alten Tage zum ersten Mal Eltern werden sollen. Maria hört, dass auch sie schwanger werde und dass ihr Sohn Jesus „Sohn des Höchsten“ genannt werden würde. Und auch die Hirten auf den Feldern vor Bethlehem werden von Engeln besucht und hören von „großer Freude, die allem Volk widerfahren wird“.

Die Engel-Besuche lösen Menschen-Besuche aus. Maria, gerade schwanger, macht sich auf zu Elisabeth. Und als die beiden werdenden Mütter sich umarmen, bewegt sich das Kind der Elisabeth so heftig im Bauch, dass Elisabeth überzeugt ist: Es ist vor Freude über Marias Kind gehüpft. Nach dem Besuch der Engel machen sich die Hirten auf zum Besuch in Bethlehem: „Und sie kamen eilend und fanden beide, Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen“.

Zacharias, der späte Vater, deutet alles, was ihm und seiner Frau Wunderbares passiert ist, mit einem Gebet. Es beginnt mit „Gelobt sei der Herr, der Gott Israels! Denn er hat besucht und erlöst sein Volk.“ So kann man auch die Weihnachtsgeschichte verstehen. Gott besucht uns; er ist sich nicht zu schade für unsere menschliche Welt. Er kommt, um das Leben mit uns zu teilen. Er bleibt nicht fern, wo wir uns sorgen. Und er ist uns nahe, wo wir vor Freude jubeln. Am Ende seines Dankgebets nimmt Zacharias besonders die in den Blick, die keinen Grund zur Freude haben. Und er bekennt und vertraut: Das göttliche Licht, das uns besucht, erscheint auch denen, „die sitzen in Finsternis und Schatten des Todes“. Das ist mir zu diesem Weihnachtsfest besonders wichtig. Darauf vertraue ich. Und ich bin mir sicher: Die Kerzen unseres Weihnachtsbaums werden mich daran erinnern.


Aus dem Kooperationsraum Wilhelmsthal-Liebenau

Kirchengemeinde Calden

Weihnachtsgottesdienst zum Mitnehmen
Weihnachten to go 2020 Presse.pdf (471KB)
Weihnachtsgottesdienst zum Mitnehmen
Weihnachten to go 2020 Presse.pdf (471KB)
Beilage zum Weihnachtsgottesdienst zum Mitnehmen
Weihnachten to go 2020 Herz.pdf (24.97KB)
Beilage zum Weihnachtsgottesdienst zum Mitnehmen
Weihnachten to go 2020 Herz.pdf (24.97KB)


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