Ev. Kirchenkreis Hofgeismar-Wolfhagen
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Aktuelles aus dem Kirchenkreis

05.09.2023

Einzug verzögert sich: Ausweichkita in Hofgeismar darf noch nicht genutzt werden

Hofgeismar. Das Ausweichquartier für die vier Kita-Gruppen der Evangelischen Kita “Villa Kunterbunt” ist eigentlich fertig und wartet auf die Kinder. Aber die Räume am Gesundbrunnen blieben in den ersten Tagen nach den Sommerferien leer, da keine Betriebsgenehmigung für den neuen Standort vorliegt. “Im Ergebnis ist das für alle Beteiligten sehr ärgerlich. Vor allem aber tun mir die Kinder der Villa Kunterbunt leid, die sich schon auf ihre neue Kita gefreut haben.” So zieht Carsten Bönning, Geschäftsführer des Zweckverbands Evangelischer Kindertagesstätten Hofgeismar-Wolfhagen, Zwischenbilanz. Denn statt am Montag nach den drei Wochen Sommerferien am Brunnen einzuziehen, können die Kinder der insgesamt fünfgruppigen Einrichtung nur in einer Notgruppe am alten Standort draußen betreut werden. Sie nutzen dabei die Einrichtungen des Horts mit, der in der Hospitalstraße verbleiben kann.

Vorausgegangen war, dass Ende Dezember 2022 erhebliche Schäden im Kindergartenbereich des Gebäudes festgestellt wurden. Unter anderem hatte sich über der Deckenverkleidung Schimmel gebildet. Seither konnte der Betrieb unter Auflagen, z. B. der Einsatz von entsprechenden Luftfiltern, am alten Standort fortgeführt werden. Da klar war, dass eine Sanierung des Gebäudes während des Betriebs ausgeschlossen ist, suchte der Zweckverband mit Unterstützung der Stadt Hofgeismar ein angemessenes Ausweichquartier. “Am Ende war und ist der Standort Pfarr- und Gemeindehaus Brunnenstraße die beste Alternative”, so Geschäftsführer Bönning.

Danach begann man auf vielen Ebenen gleichzeitig das Vorhaben voranzutreiben. So musste mit der Stadt Hofgeismar die Finanzierung sichergestellt werden. Mit dem Jugendamt und dem Fachbereich Brand und Katastrophenschutz des Landkreises sowie der Unfallkasse Hessen wurde geklärt, welche Voraussetzungen für einen si-cheren Betrieb im Provisorium erfüllt werden müssen. Das beauftragte Architekturbüro begann mit den Planungen, war mit der Bauaufsicht des Landkreises im Aus-tausch und schrieb nach Abschluss der Planungen die erforderlichen Arbeiten aus. “Alle haben sich wirklich sehr bemüht, alles so hinzubringen, dass wir nach den Sommerferien in der Brunnenstraße starten können.”

Allerdings stellte sich beim Abnahmetermin der Fachaufsichtsbehörde für die Kindertagesstätten des Landkreises Kassel am 1. September heraus, dass keine Baugenehmigung vorliegt. Diese ist jedoch Voraussetzung für die durch die Fachaufsicht zu erteilende Betriebserlaubnis.

“Der Bauaufsicht des Landkreises Kassel sind die Brisanz und der Zeitdruck des Kita-Zweckverbandes sowie die Herausforderungen für die Eltern der betroffenen Kinder bewusst. Allerdings waren insbesondere Fragen des Brandschutzes bisher noch nicht abschließend geklärt, weshalb es mehrfach entsprechende Abstimmungen mit dem Antragsteller bzw. beauftragten Architekturbüro gab. Zwischenzeitlich wurden nun weitere Unterlagen vorgelegt, um die brandschutztechnischen Details abschließend abzustimmen”, so Tim Rüddenklau, der Leiter des Fachbereichs Bauen und Umwelt beim Landkreis Kassel. “Die erforderliche Baugenehmigung kann daher nun kurzfristig erteilt werden.”

Auch im Hofgeismarer Rathaus ist man über die Situation sehr unglücklich. “Die Nachricht, dass nach all den Anstrengungen in so kurzer Zeit eine Ausweich-Kita fertiggestellt wird, sie dann aber nicht bezogen werden kann, traf mich aus dem Nichts und machte mich sprachlos”, so Bürgermeister Torben Busse. Auf der anderen Seite sei für ihn wie auch für Bönning klar, dass die Genehmigung erst erteilt werden kann, wenn die Unterlagen, die für die Sicherheit der Kinder erforderlich sind, vollständig vorliegen.

Angesichts des immensen Zeitdrucks, unter dem das Vorhaben betrieben wurde, sei erwartbar gewesen, dass es bei allem guten Willen aller Beteiligten irgendwann haken werde, so Bönning. “Dass es nun ausgerechnet auf dem letzten Meter passierte, wo augenscheinlich alles bereit ist, ärgert uns sehr.”

Ilona Schmand, Leiterin der Kita “Villa Kunterbunt”, ist dankbar, dass die Eltern die missliche Situation ihr gegenüber bisher so gefasst aufgenommen haben. “Aber lange werden wir sie nicht mehr mit der Notbetreuung strapazieren dürfen.”

Sven Wollert - 17:20 @ Nordspitze, Kindertagesstätten | Kommentar hinzufügen

16.08.2023

Nicht mehr wirtschaftlich: IngA Hofgeismar muss Energieholzhof schließen

Hofgeismar. Das Inklusionsunternehmen “IngA – Integration durch Arbeit im Ev. Kirchenkreis Hofgeismar gGmbH” wird Ende August 2023 seinen Energieholzhof schließen. Nach Auskunft von Geschäftsführerin Annika Mantel ist dieser Geschäftsbereich nach Ansicht der Gesellschafter auf absehbare Zeit nicht mehr wirtschaftlich zu betreiben. Hier habe man bereits seit längerem nicht mehr auskömmlich arbeiten können. Dies habe sich durch die Energiekrise, verbunden mit einer schwieriger werdenden Holzbeschaffung einerseits und langfristig abgeschlossenen Lieferverträge andererseits, zuletzt verschärft.

Über die anstehenden Veränderungen informierte die Geschäftsführerin die Mitarbeitenden der IngA am 16. August 2023 im Rahmen einer Versammlung. Leider lasse sich auch das betriebsbedingte Ausscheiden von Mitarbeitenden wahrscheinlich nicht vermeiden.

Die im Frühjahr gehegten Hoffnungen hätten sich auf dem Energieholzhof bedauerlicherweise nicht erfüllt. Damals war man nach den pandemiebedingten Einschränkungen der Geschäftstätigkeit mit einem überarbeiteten Angebot und erweiterten Öffnungszeiten wieder durchgestartet. “Die anderen Bereiche, wie zum Beispiel die »Halle für alle« und das Bau- und Gartenteam, laufen ganz normal weiter und freuen sich auf ihre Kundinnen und Kunden”, so Mantel.

Die IngA wird als Inklusionsunternehmen vom Landeswohlverband Hessen gefördert. Sie wurde 1998 mit dem Ziel gegründet, die Integration und Inklusion von arbeitslosen Menschen mit sozialen Benachteiligungen in das Berufsleben zu fördern. Das besondere Augenmerk liegt darauf, schwerbehinderten Menschen in den primären Arbeitsmarkt zu führen. Dazu schafft die gemeinnützige GmbH geeignete Beschäftigungs- und Arbeitsmöglichkeiten. Dabei sollen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so fachlich und pädagogisch betreut und angeleitet werden, dass diese sich den Anforderungen des normalen Berufslebens gewachsen fühlen. Der Anstoß zur Gründung der IngA wurde am 13. Januar 1999 unter Dekan Adalbert Riebensahm und dem Geschäftsführer des damaligen Diakonischen Werks Hofgeismar-Wolfhagen, Stefan Sigel, gegeben.

Nun wird Sigel bis Ende September Geschäftsführerin Annika Mantel beraten, die dann auf ihren eigenen Wunsch hin ihre Tätigkeit bei der IngA beendet. Sie hatte die Aufgabe übernommen, nachdem ihre Vorgängerin Angelika Vialon Ende September 2022 aus dem Unternehmen ausgeschieden war. Die Gesellschafter befänden sich derzeit in intensiven Gesprächen, um die Nachfolge zu regeln, so Pfarrer Jonathan Bergau, der als stellvertretender Dekan derzeit den Kirchenkreis mitleitet.

Hauptgesellschafter der gemeinnützigen GmbH ist der Kirchenkreis Hofgeismar-Wolfhagen mit 65% der Anteile. Weitere Gesellschafter sind das Diakonische Werk Region Kassel mit 30% und die Stiftung Altenheimstätte Hofgeismar, die 5% hält.

Ziel der Gesellschafter bleibe es, die Erfolgsgeschichte der IngA weiterzuschreiben. Das sei man den Kundinnen und Kunden, aber vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern sowie dem Anliegen, Inklusion und Integration zu leben und zu fördern, schuldig, so Bergau.

Sven Wollert - 17:17 @ Kirchenkreis, Wilhelmsthal-Liebenau, Nachbarn am Reinhardswald, Nordspitze, Obere Weser, Diakonie | Kommentar hinzufügen

27.07.2023

Zweiter Anlauf glückt: Achim Wittenberg als Pfarrer fürs Kirchspiel Hümme gewählt

Wittenberg, Achim (2020 - Johannes Frster).jpgHümme / Eberschütz / Sielen / Stammen. Im zweiten Anlauf hat es geklappt: Achim Wittenberg aus Hanau ist von den Kirchenvorständen des Kirchspiels Hümme als neuer Pfarrer gewählt worden.

Nachdem Pfarrerin Astrid Schäfer Hümme im November 2022 Richtung Niestetal verlassen hatte, war die Stelle zunächst erfolglos ausgeschrieben worden. Nach der zweiten Ausschreibung Ende April konnte sich nun Achim Wittenberg in einem Gottesdienst und im Gespräch mit dem Kirchenvorstand vorstellen und wurde am 8. Juli gewählt. Diese Wahl muss von der Bischöfin der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck noch bestätigt werden.

Wittenberg wurde in Kassel geboren, wuchs später in Oberelsungen auf und machte 1995 am Warburger Gymnasium Marianum sein Abitur. Nach dem Zivildienst in Ehlen begann er sein Theologiestudium in Bielefeld-Bethel und setzte es später in Heidelberg und Marburg fort. Nach dem Studium begann er die praktische Ausbildungsphase, das Vikariat in Schlüchtern und beendete es später in Kassel. Im Oktober 2005 wurde er in Bad Hersfeld zum Pfarrer ordiniert. Seine ersten Amtsjahre im sogenannten Probedienst verbrachte er zunächst in Vellmar, Schwalmstadt und schließlich im Waldkappeler Ortsteil Schemmern. Hier wurde er 2009 zum Pfarrer auf Lebenszeit ernannt und blieb bis 2014.

Im August 2014 trat der heute 47jährige seine Stelle an der Hanauer Karl-Rehbein-Schule an, einem Gymnasium mit etwa 1.900 Schülerinnen und Schülern. Nun also der Weg zurück in die nordhessische Heimat. Er habe aus privaten Gründen eine Stelle in Nordhessen gesucht, so Wittenberg. “Ich bin sehr froh, mit den Dörfern des Kirchspiels Hümme eine Gegend gefunden zu haben, wo ich mich auf Anhieb wohlfühlte und auf herzliche Kirchenvorstände getroffen bin.” Aus Schemmern seien ihm die dörflichen Strukturen noch in guter Erinnerung und er sei gespannt, wie es zusammen mit den Kirchenvorständen gelingt, Kirche zu leben und den Glauben in den Alltag der Menschen zu tragen.

Wittenberg beginne seinen Dienst in Hümme voraussichtlich am 1. September 2023, so Pfarrer Jonathan Bergau, der derzeit als stellvertretender Dekan den Kirchenkreis mitleitet. Einen Termin für die Einführung von Pfarrer Wittenberg könne er aber noch nicht nennen.

Bild: Pfarrer Achim Wittenberg (Foto: Johannes Förster)

Sven Wollert - 17:10 @ Nordspitze | Kommentar hinzufügen


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