17/01/2025 0 Kommentare
Das Tor zur Hölle!
Das Tor zur Hölle!
# Zum Weiterdenken

Das Tor zur Hölle!
Von Pastor Karl-Alfred Dautermann

Neulich in Paris. Ich stehe vor dem Tor zur Hölle! Nein, nicht dem Echten, Gott sei Dank, sondern vor einem riesigen Bronzetor vom berühmten Bildhauer Auguste Rodin. Tief beeindruckt sehe ich vor mir, wie Menschenleiber in die Tiefe stürzen, Alte und Junge, Kinder und Greise. Manche Figuren scheinen aus der Bronzeplastik herauszufallen, andere wiederum sehen aus, als würden sie vom Material eingesogen, wie in einem Sumpf.
Ein einziges Chaos von Menschenleibern, viele mit Angst und Panik in den Augen und Körpern. Aber es gibt kein zurück. - Über der Szene hockt der berühmte „Denker“ und sinnt über die Verlorenen nach. Links und Rechts vom Tor sind Adam und Eva in lebensgroßer Bronze aufgestellt. Verschämt wenden sie sich ab über dem Chaos, dass sie angerichtet haben. Das Paradies ist verloren. Und hoch oben, über dem Tor, seufzen die drei „Schatten“ aus Dantes göttlicher Komödie den Satz: „Gebt alle Hoffnung auf, die ihr hier eintretet!“ – Man kann es mit Worten kaum beschreiben, man muss es eigentlich gesehen haben. – Doch dann beginnen meine Augen zu suchen. Gibt es denn auf der ganzen Skulptur keinen Hinweis auf die Hoffnung? Kein Anzeichen für die rettende Hand Gottes? Nicht einen Hinweis darauf, dass Jesus Christus sogar noch im Reich der Toten seine rettende Botschaft verkündigt hat, so wie es im Glaubensbekenntnis angedeutet wird? – Tatsächlich finde ich keinen einzigen Hinweis. - Mein Herz beginnt aufzubegehren, nicht nur weil es in Paris ein strahlend schöner, kalter Wintertag mit stahlblauem Himmel ist, sondern weil ich die Hoffnung erst wenige Tage vorher an Weihnachten „allem Volk“ verkündet habe. Christus der Retter ist da! Wer dem vertraut, der braucht sich vor der Finsternis nicht zu fürchten! Dem können Hölle, Tod und Teufel nichts anhaben mit all ihrem Schrecken.
Ein schaurig schöner Kunsteindruck bleibt zurück, aber auch eine tiefe Dankbarkeit Gott gegenüber, der uns in Jesus Christus Rettung und Hoffnung schenkt. Darüber können wir uns auch morgen wieder, in den Gottesdiensten, von Herzen freuen.
Karl-Alfred Dautermann ist Pastor der Freien evangelischen Gemeinde in Wolfhagen-Ippinghausen und Bad Arolsen.
Kommentare