Ev. Kirchenkreis Hofgeismar-Wolfhagen
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03.10.2024

Erste Synode mit Eisenberg: Zwischen Transformation und Auftrag

Eisenberg, Jan - Herbstsynode 24 - 1.jpgNiederlistingen. Über 6.000 Straßenkilometer brauchte es, damit sich Dekan Jan Friedrich Eisenberg einen ersten Überblick über seinen neuen Kirchenkreis verschaffen konnte. Das berichtete er den Mitgliedern der Kreissynode bei ihrer Herbsttagung. “Diese Touren waren sehr aufschlussreich – sowohl was die Vielfalt des Kirchenkreises insgesamt mit seinen Landschaften und seinen Gebäuden angeht als auch die vielen persönlichen Begegnungen.” Dabei lag ihm am Herzen, Mitarbeitende aller Professionen zu begegnen: “Ich halte es für unbedingt geboten, dass wir jeweils über den Tellerrand hinausschauen. In Zeiten knapper werdender personeller Ressourcen ist es wichtig, die Arbeit möglichst gut zu koordinieren.” Auch wenn er nun viele erste Eindrücke habe, bleibe noch vieles, was es im neuen Arbeitsbereich zu entdecken gebe. Für die bisherige Unterstützung dankte er deshalb auch herzlich.

Gebäudeprozess
Schwerpunkt des Berichts, den Eisenberg im Namen des Kirchenkreisvorstandes abgab, war der Gebäudeprozess. Dieser wurde von der Landessynode beschlossen und am Ende sollen nur höchstens 30% der derzeitigen Gebäude berechtigt sein, Baumittel zu erhalten. Zudem soll für mindestens 30% der Bauwerke feststehen, dass sie nicht länger im kirchlichen Besitz stehen werden. So schmerzlich dieser Prozess jetzt sei, zeigte sich Eisenberg überzeugt: “Er ist längst überfällig und kommt eigentlich schon Jahre zu spät.”

Unzufrieden zeigte er sich darüber, dass zwar bis Ende 2025 der entsprechende Beschluss durch die amtierende Kreissynode zu fassen ist, aber zentrale Punkte noch nicht geklärt sind. “Zudem werden in unserer Landeskirche mehrere Reformstränge gleichzeitig bearbeitet, die sich auch gegenseitig beeinflussen. Aber sie sind nicht aufeinander abgestimmt.” Das ist bei einem so großen Transformationsprozess, aus seiner Sicht dem größten seit der Reformation, wahrscheinlich unausweichlich und dennoch mitunter lästig, ließ der Dekan erkennen. Er war dennoch zuversichtlich, dass die Synode am 26. September 2025 auf einer guten Grundlage ihren Beschluss fassen kann. Er bekräftigte: „Und wir werden auch den Beschluss fassen müssen, damit wir mehr Ressourcen für unseren eigentlichen Auftrag haben: die Kommunikation des Evangeliums. Denn das ist und bleibt für diese Welt bedeutsam. Oder um es kurz zu sagen: Die Botschaft kommt vor Gebäuden.“

Eisenberg, Jan - Herbstsynode 24 - 2.jpgPfarrstellenplan 2032
Bereits gut drei Monate vorher soll die Synode, die 2025 zu drei Tagungen zusammengerufen wird, den Pfarrstellenplan 2032 beschließen. Dieser Plan soll beschreiben, wie am Ende des Jahres 2031 Pfarrerinnen und Pfarrer mit insgesamt 29,5 Stellen im Kirchenkreis arbeiten sollen. Dies bedeutet eine Reduktion um 3,5 Stellen im Vergleich zu dem Stand, der Ende 2025 erreicht sein wird. Die dazu eingesetzte Arbeitsgruppe hat Anfang August ihre Arbeit aufgenommen und soll auf der ersten Tagung des Jahres 2025 die Eckpunkte vorstellen.

Estlandreise
Einen Einblick in eine ganz andere kirchliche Wirklichkeit bekamen die Mitglieder der Delegation des Kirchenkreises, die im Juni nach Estland gereist waren. Die Vorsitzende der Kreissynode, Beatrix Hieronimus aus Calden, und Pfarrer Jonathan Bergau berichteten den Synodalen anschaulich von ihren Eindrücken und Erkenntnissen. So habe die Frage, wie man denn im Winter die Kirchen beheizt, nur Unverständnis ausgelöst: „Natürlich gar nicht, man muss sich halt entsprechend anziehen – auch bei -15°C.“
Hieronimus und Bergau zeigten sich begeistert, wie herzlich die Delegation aufgenommen wurde. Sie empfahlen der Synode, weitere Schritte auf dem Weg zu einer offiziellen Partnerschaft mit der Propstei Järva-Jarni zu gehen.

Jahresabschlüsse und Wahl
Neben den inhaltlichen Schwerpunkten wurden auch die Jahresabschlüsse für das Kirchenkreisamt und den Kirchenkreis der Jahre 2020 und 2021 beschlossen, die zusammengenommen kleine Überschüsse erbrachten. Zudem wurde Pfarrer Martin Jung aus Wolfhagen zum Stellvertreter von Anja Fülling im Kirchenkreisvorstand gewählt.

Bilder 1 und 2: Dekan Jan Friedrich Eisenberg während des Berichts des Kirchenkreisvorstands vor der Kreissynode Hofgeismar-Wolfhagen am 19.September 2024 in Niederlistingen. (Foto: Kirchenkreis Hofgeismar-Wolfhagen/S. Wollert)

Sven Wollert - 21:20 @ Allgemein, Kirchenkreis | Kommentar hinzufügen

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