06.04.2021

Pfarrer Günter Schramm geht in den Ruhestand

Schramm, Gnter - Abschied Kirchentr.jpgEhlen / Burghasungen. Nach knapp 38 Jahren im Pfarrdienst, davon mehr als 22 Jahre in Ehlen, geht Pfarrer Günter Schramm am Ende des Monats in den Ruhestand. Der zweite Anlauf für die Verabschiedung wird am 2. Mai genommen, nachdem am Ostermontag der Gottesdienst auf der Bergbühne von Burghasungen kurzfristig witterungsbedingt abgesagt werden musste.

Der 64jährige wuchs in Elbenberg und Fürstenwald auf. Nach dem Abitur in Wolfhagen studierte er in Bielefeld und Göttingen Ev. Theologie. Nach der Ersten Theologischen Prüfung schloss sich das Vikariat in Guxhagen und im Predigerseminar an. Seine erste Pfarrstelle trat 1984 in Niederaula im Kirchenkreis Hersfeld. Nach sechseinhalb Jahren im oberen Fuldatal zog es ihn und seine Familie flussabwärts nach Kassel an den Fasanenhof.

Als er im Dezember 1998 die Pfarrstelle in Ehlen antrat, zogen mit ihm Frau und vier – inzwischen volljährige – Kinder mit ins dortige Pfarrhaus. Als prägend für seinen Dienst sieht er die Arbeit mit Kindern: „Der Religionsunterricht in der Grundschule Ehlen, aber auch die Kinderkirche und die Krippenspiele waren eine gute Basis zum Kennenlernen meiner Gemeinde. Die hat sich in all den Jahren natürlich beständig gewandelt.“

Eine besondere Herausforderung war 2016 als Burghasungen der Pfarrstelle Ehlen zugeordnet wurde. „Im oberen Warmetal den Abbau einer ganzen Pfarrstelle zu verkraften, war schwer. Geholfen hat uns aber, dass wir schon seit 2009 dabei sind, in Nachbarschaft gut zusammen zu arbeiten.“ Er ist am Ende seines aktiven Pfarrdienstes überzeugt, dass die Zeiten in denen Kirchengemeinden miteinander in Konkurrenz treten können, vorbei sind. Aber auch im Hinblick auf seinen Kolleginnen und Kollegen ist er sich sicher: „Die Kooperationsfähigkeit gehört heute zu den wichtigen Kriterien einer gelingenden Pfarrstellenbesetzung.“

Besonders gefreut hat ihn, dass er sein Interesse an der Bewahrung der Schöpfung in den vergangenen Jahrzehnten in seine Arbeit einbringen konnte. Aber auch im Kirchenkreis Wolfhagen machte er sich als Umweltbeauftragter zum Anwalt dieses Themas. Hier übernahm er für 13 Jahre als Mitglied im Kirchenkreisvorstands und stellvertretender Dekan Verantwortung und begleitete dabei auch den Prozess zur Vereinigung mit dem Kirchenkreis Hofgeismar.

Zudem zählte Schramm zu den Pionieren beim Einsatz digitaler Mittel in der Öffentlichkeitsarbeit – z. B. mit einer der ersten Gemeindehomepages im damaligen Kirchenkreis und beim Aufbau der früheren Kirchenkreisseite.

An der Schwelle zum Ruhestand hofft er, dass die Einschränkungen, die durch die Corona-Pandemie notwendig sind, nicht für Rückschritte auf dem Weg der Zusammenarbeit sorgen. Zudem sieht er mit Sorge auf die schwindenden Bindekräfte der für das Gemeinwohl wichtigen Institutionen und Vereine. Andererseits sieht er zuversichtlich darauf, dass die gelungenen gemeinsamen Projekte im Oberen Warmetal über die aktuelle Situation hinaus Strahlkraft haben werden, um die Menschen für die Kirche und vor allem die tröstende und hoffnungsstiftende Botschaft weiterhin zu begeistern.

Dazu zählen für ihn auch vor allem die kirchenmusikalischen Aktionen. Und so passt es, dass der zweite Anlauf für den Verabschiedungsgottesdienst für den 2. Mai vorgesehen ist. In diesem Jahr ist es der 4. Sonntag nach Ostern, der den lateinischen Namen Kantate trägt und als Sonntag der Kirchenmusik gilt. Hoffentlich lassen dann das Wetter und die Pandemie den verdienten Abschiedsgottesdienst um 14:00 Uhr in Burghasungen zu.

Bildnachweis: privat

Sven Wollert - 15:23 @ Warmetal | Kommentar hinzufügen